1954

im Februar wurde ich in Dachau in der Küche meiner Oma geboren.

 

1960 – 64

durfte ich in der Klosterschule für Mädchen in Dachau an Weihnachten immer die „Heilige Familie“ an die Tafel zeichnen, bis ich irgendwann der Mutter Gottes einen spitzen Busen und rote Lippen verpasste. Das war das vorläufige Ende meiner ersten Karriere als Malerin.

 

1974

habe ich zwei Vorbereitungskurse für die Kunstakademie absolviert und fast zwei Jahre lang ausschließlich Akt gezeichnet. 

 

1975

habe ich mich aus Sorge, nach einer eventuellen Absage vielleicht gar nicht mehr zu malen, erst gar nicht an der Akademie beworben und stattdessen nur einen weiteren Akt-Zeichenkurs belegt.

 

1978

hatte ich das große Glück, zwei Künstler zu treffen, die mich sehr ermutigten. Das waren Fred Arnus Zigldrum, der Maler, und Karl Huber, der Bildhauer. Sie hatten zwei nebeneinander liegende Ateliers in Dachau. Ich war damals täglich bei Ihnen zum Malen oder zum Steinebehauen. Der Maler Heinz Braun, der damals als Postbote auf dem Weg zum erfolgreichen Künstler war, kam auch öfter zum Malen vorbei. In dieser Zeit sind erstmals größere Ölbilder entstanden und durch die ersten neuen Erfahrungen mit verschiedenen Drucktechniken auch einige Papierarbeiten. Seit dieser Zeit male ich kontinuierlich. 

 

1980-82

habe ich, zusammen mit Freunden, das „Gasthaus zur Post“ in Ampermoching bei Dachau übernommen. Wir haben dort Musikveranstaltungen organisiert. Es gab zu dieser Zeit in München keinen Saal, der 200 Leute fasste. Das war unsere Chance. Wir engagierten Bands, wie Tuxedo Moon, Kevin Coyne, Blurt und This Heat, deren Tourplan dann lautete: „London, Paris, Ampermoching“. Darauf waren wir sehr stolz. 

Wir veranstalteten auch Punkkonzerte, wie z.B. mit Abwärts und sogar die damals noch unbekannten Toten Hosen waren da.

Aber die Punks haben uns irgendwann überrollt und so musste ich dort weg.

 

1983-1984

war ich bis zu Freds frühem Tod wieder oft in den Ateliers und habe dort intensiv gearbeitet.

 

1985 bis 1987

arbeitete ich im „Fischmeister“ in Ambach am Starnberger See - Gastronomiekollektiv, und Geschwisterbetrieb des Cafés „Ruffini“ in München.

 

1987

bin ich nach Berlin gegangen. Dort hatte ich das große Glück, meine Bilder so zu verkaufen, dass ich mehrere Jahre davon leben konnte. Die Wohnungen waren zudem in Berlin damals so günstig, dass ich mir keine Sorgen um Ateliermiete oder Ähnliches machen musste.

 

1993

erste größere Einzelausstellung in Kallmünz/Oberpfalz: „Wir essen Rotes“

 

1995

wurde es schwieriger, denn es strömten einige Jahre nach Maueröffnung viele junge Künstler nach Berlin. So eröffnete ich zusammen mit Stefan Vetter und Wolfgang Stoye die Gastwirtschaft „Engelbecken“, mit der wir sehr erfolgreich waren.

Ich war die Küchenchefin und vom ersten Tag an war das Engelbecken auch mein Ausstellungsraum. 

Wenn hie und da etwas Bayerisches in meinen Bildern anklingt, kommt es sicher daher, dass das Engelbecken kulinarisch bayerisch ausgerichtet war und dieses Thema für mich auf einmal immer persönlicher wurde.

 

2020

haben wir uns aus dem „Engelbecken“ verabschiedet. Seit diesem Zeitpunkt widme ich mich wieder voll und ganz meiner Malerei. 

Meine ständig wechselnde Ausstellung in den Räumen der Gastwirtschaft „Engelbecken“ besteht bei unseren Nachfolgern weiterhin.